DB Arbeitskampf – Die Einigung
Die Deutsche Bahn (DB) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben nach 420 Stunden Tarifstreit eine Einigung gefunden – der DB Arbeitskampf ist beendet. 17,5 Tage wurde innerhalb der letzten zwölf Monate gestreikt. Dies schien notwendig. Obwohl die Streiks bei vielen Bürgern nicht auf Zustimmung stießen, so dient der DB Arbeitskampf schlussendlich dem Wohl der Mitarbeiter.
Der Lokrangierführer – jetzt im Flächentarifvertrag
Das Ziel der Arbeitskämpfe waren bessere Arbeitsbedingungen für Bordpersonal, Lokrangierführer (Lrf) und Triebfahrzeugführer (Tf). Ein weiterer Streikpunkt im DB Arbeitskampf bestand darin, das Lokrangierführer in den gleichen Tarifvertrag wie die Triebfahrzeugführer aufgenommen werden. Somit waren auch sie in den Arbeitskampf integriert. Bisher waren die Lrf in einem eigenständigen Tarifvertrag eingereiht. Doch dies ändert sich jetzt, da der Lrf im selben Tarif arbeiten darf wie der Triebfahrzeugführer. Nun gehört er zum Flächentarifvertrag Lokomotivführer.
Der Arbeitskampf DB – Das Ergebnis
Die grundlegenden Ergbnisse sind folgende:
- 80 statt 100 Überstunden im Jahr
- Aufstockung um 300 Triebfahrzeugführer und 100 Zugbegleiter
- 38 Stunden Woche ab 2018
- keine 15 Stunden Schichten für das Zugpersonal mehr
- kein eigener Tarifvertrag für Lokrangierführer mehr
- Geltung der Betreiberwechseltarifverträge für das gesamte GDL Zugpersonal
- 1. Juli 2015 3,5% mehr Gehalt (min. 80 Euro)
- 1. Mai 2016 1,6% mehr Gehalt (min. 40 Euro)
- ab 2017 eine zusätzliche Erfahrungsstufe im Tarifvertrag
Gilt für alle GDL Mitglieder des Zugpersonals!
DB Arbeitskampf hat sich gelohnt
Somit sind die Streiks nicht zwecklos gewesen. Die Taktik der Deutschen Bahn, solange heraus zu zögern, bis das Tarifeinheitsgesetz (TEG) eintrifft, ging in Rauch auf. Der Druck auf das Unternehmen Deutsche Bahn war viel zu hoch. Einerseits der enorme Druck durch die Mitglieder der GDL, der des Herrn Weselsky sowie die Empörung der Öffentlichkeit. Die Bahnkunden haben ebenfalls ihre Macht als Kunden ausspielen können, wenngleich Bahnfahrer sich nachvollziehbar ärgerten.
Selbst die Regierung richtete sich allmählich gegen den Vorstand. Eine solche Sturheit sei nicht tragbar, so der Tenor. Ein Dank an unsere Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles, welche doch nicht so schnell war.
Meiner Ansicht nach hat die GDL, vor allem Claus Weselsky, alles richtig gemacht. Hätte der GDL Anführer direkt nach dem ersten DB Arbeitskampf einen Schlichter zugelassen, wäre das Ergebnis nicht so erfolgreich für die Belegschaft ausgefallen. Aber lieber übernimmt der Global Player die Verantwortung für geschätzte 500 Millionen Euro Verlust (circa 10 Millionen Euro am Tag [bei mehreren Streiktagen hintereinander etwa 17 Millionen Euro am Tag]), anstatt dem Personal der Deutschen Bahn eine bessere Vergütung zu genehmigen.
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