Der Eisenbahner im Betriebsdienst. Seit noch nicht allzu langer Zeit gibt es den Lokführer nicht mehr. Oder besser die Berufsbezeichnung. Wie in der ganzen Welt durfte man auch hier eine Modernisierung bemerken. Der neudeutsche Begriff für den Lokführer ist nun „Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport“ (EiB L/T). Auch der Beruf Fahrdienstleiter existiert so heute leider nicht mehr. Ihn hat man umbenannt in „Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Fahrweg„. Als Eisenbahner im Betriebsdienst hat man die Aufgabe, die Lokomotiven und Triebzüge sowie in erster Linie Personen und Güter sicher zum Ziel zu bringen. Außerdem gilt es, den Fahrplan nach bestmöglichem Bestreben einzuhalten, ebenso den innerbetrieblichen Vorschriften und Anweisungen des jeweiligen Unternehmens gerecht zu werden.

Die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport

Die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport ist sehr komplex. Neben der betrieblichen Ausbildung muss der Auszubildende in regelmäßigen Abständen die Berufsschule besuchen. Üblich ist hierbei der Blockunterricht. Der Auszubildende geht zum Beispiel vier Wochen am Stück in die Berufsschule und anschließend fünf Wochen in den Betrieb. Während der technischen Ausbildung wird von einem Betrieb auch die praktische Ausbildung durchgeführt. Die Berufsschule ist dann für die restlichen Aufgabenbereiche zuständig wie zum Beispiel:

  • Mathematik
  • Deutsch
  • Religion
  • Englisch
  • Eisenbahnspezifische Fächer

Die Ausbildung zum EiB L/T dauert in der Regel 3,5 Jahre.

Die Mindestanforderungen für die Ausbildung

  • Hauptschulabschluss
  • Begeisterung für Technik
  • Mathematisches Verständnis
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Ordnungsbewusstsein
  • Teamfähigkeit

Die Ausbildungsvergütung des Lokführers

Die Vergütung während der Ausbildung ist etwa der des Verkäufers gleichzustellen. Jedoch zahlt sie sich am Ende bei Übernahme als EiB L/T in ein festes Arbeitsverhältnis aus.

  • Ausbildungsjahr
  • 1.
  • 2.
  • 3.
  • Vergütung (in Euro)
  • 697 – 711
  • 754 – 769
  • 810 – 826
  • Urlaubstage
  • mindestens 24
  • mindestens 24
  • mindestens 24

Quereinstieg in den Beruf des Eisenbahners

Der Quereinstieg ermöglicht auch Bewerbern einer anderen ausgelernten Berufsgruppe den Einstieg bei der Eisenbahn. Die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst in Form des Quereinstiegs findet in der Laufzeit von neun Monaten statt. Die Ausbildung erfolgt innerbetrieblich. In den neun Monaten lernt man das sichere Bedienen der Züge, ebenfalls technische Grundkenntnis zur kleinen Fehlerbehebung. Bei dieser Art von Ausbildung ist der Umfang im Lehrstoff nicht entsprechend wie bei der 3,5 jährigen Ausbildung. Sie ist vereinfacht und nur die wichtigsten Punkte werden erlernt.

Der Quereinstieg wird vor allem von neu Gegründeten Unternehmen wie zum Beispiel vlexx im Raum Rheinland- Pfalz, Saarland und im Französischen Elsass ebenso auch von der Deutschen Bahn Angeboten. Die Kosten für einen Quereinstieg werden durch den Arbeitgeber plus Hilfen der Agentur für Arbeit getragen.

Vorteile und Nachteile des Berufsbildes Lokführer

Es gibt mehrere Nachteile beim Berufsbild Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport. Diese sind beispielsweise:

  • Nachtarbeit
  • Schichtdienst
  • Wochenendarbeit
  • hoher Überstundenanteil
  • lange Anfahrtswege (nicht bei jedem Arbeitgeber)
  • Arbeiten an Feiertagen
  • Vernachlässigung des Privatlebens

Neben den Nachteilen gibt es aber auch Vorteile bei einem Arbeitsverhältnis als Eisenbahner im Betriebsdienst Lokführer und Transport

  • Zuschläge für Feiertage und Nachtschicht
  • Weihnachtsgeld beziehungsweise Urlaubsgeld
  • Vergünstigungen im ÖPNV ebenfalls im Fernverkehr der Deutschen Bahn
  • Abwechslungsreicher Arbeitstag

Die Zulagen decken aber nicht den tatsächlichen Arbeitsaufwand, die körperlichen Beanspruchung welche durch kurze Ruhezeiten, lange Anfahrtswege oder Überstunden entstehen. Es gehört also schon die Leidenschaft für diesen Beruf unabdingbar dazu, wenn man Eisenbahner werden will.

Die langen Anfahrtswege bestehen jedoch nicht bei jedem Eisenbahnverkehrsunternehmen. Da es auch in der Region Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt, besteht die Möglichkeit einer kurzen Strecke zum Arbeitstag.

Das Gehalt des Eisenbahners

Wie in der vergangenen Zeit häufig in den Medien erwähnt, halten die Tarifstreiks zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer GDL sowie der Deutschen Bahn DB an. Nach etlichen Streikphasen immer noch kein Ergebnis. Im Vergleich gilt immer der Pilot mit 181.000 Euro Brutto Jahresvergütung. Ein Lokführer kann jedoch nur auf ca. 36.000 Euro Brutto kommen.

Das Gehalt des Lokführers hängt von Berufsjahren, Einsatzgebiet und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ab. Wie in fast jeder Branche ist bei den privaten Mitbewerbern ein kleineres Gehalt festzustellen. Nach Angaben von rp-online.de verdienen Lokführer, welche einem Privatunternehmen anhängen, bis zu 30 Prozent weniger. Im folgendem eine Auflistung über das Gehalt der Lokführer. http://www.rp-online.de/wirtschaft/was-lokfuehrer-und-zugbegleiter-verdienen-bid-1.566978

  • Berufsjahr
  • 1-5
  • Funktionsausbdg. Dauer 9 Monate
  • 5-10
  • 10-15
  • 15-20
  • 20-25
  • 25 bis Arbeitsende
  • Bruttogehalt
  • 2240,00-2947,00
  • 2202,00
  • 2390,00-3098,00
  • 2220,00-3226,00
  • 2620,00-3329,00
  • 2700,00-3405,00
  • 2750,00-3454,00
  • Sonderzahlung Bruttogehalt*0,5
    im November
  • 1120,00-1473,50
  • 1101,00
  • 1195,00-1549,00
  • 1110,00-1613,00
  • 1310,00-1664,50
  • 1350,00-1702,50
  • 1325,00-1727,00
  • Zulagen
    (wie Verpfl.pausch., Urlaubsgeld)
  • circa 300,00
  • keine
  • circa 300,00
  • circa 300,00
  • circa 300,00
  • circa 300,00
  • circa 300,00
  • Wöchtl. Arbeitszeit
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • 39 Stunden
  • Jahresurl.
    (Stand 2011)
  • 29 Tage
  • 22 Tage
  • 29 Tage
  • 29 Tage
  • 29 Tage
  • 29 Tage
  • 29 Tage

Überstunden werden anhand des Beispiels der Deutschen Bahn auf ein Jahresarbeitszeitkonto gutgeschrieben. Doch ist der Abbau der angefallenen Überstunden nur selten möglich und bestenfalls in kleinsten Schritten zu entrichten. Die Mitarbeiter der Bahn schieben somit Überstunden in der Summe von 900 Jahren vor sich her. Das entspricht 8.000.000 Stunden.

Fazit zum Beruf des Eisenbahners

Es gibt Vorteile, aber auch viele Nachteile, wenn man sich für diesen Beruf entschließt. Trotzdem ist für viele der Berufswunsch Eisenbahner im Betriebsdienst L/T nicht wegzudenken. Ich selber hoffe auf einen baldigen Einstieg in diese Branche. Jedoch habe ich immer im Hinterkopf welche Vor- und Nachteile dieser Beruf mit sich bringt. Egal, wo man Arbeit findet es ist im Praktischen überall dasselbe. Egal ob im Einzelhandel, Gartenlandschaftsbau sowie Städtischen Verkehrsbetrieben: Wo Licht, da auch Schatten. Macht allerdings der Beruf Spaß, fallen die Nachteile deutlich weniger ins Gewicht.

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